Rostock – Fehmarn – Kiel – Olpenitz – Kiel
Am 06. April haben wir die Leinen gelöst und haben unseren bisherigen Hafen in Rostock auf unbestimmte Zeit verlassen.
Nach einem sehr schönen Abschiedstreffen mit Micha von X-Trip Sailing, Mareike und Philipp von der Segelyacht Müggele sowie vielen weiteren lieben Menschen, die zum Tschüsssagen gekommen sind, verließen wir gegen 22 Uhr das Ludewigbecken in der Warnow.
Der erste Abschnitt unseres Abenteuers sollte nach Kiel gehen. Daher nutzte mein Vater die Gelegenheit, uns auf der ersten Etappe zu begleiten. Es war Vollmond und geplant war, die helle Nacht zu nutzen, um nach Fehmarn überzusetzen. Da uns kurz vor Warnemünde fast die Finger abgefroren sind, entschieden wir spontan, in Warnemünde einzulaufen um die erste Nacht dort zu verbringen. Frieren ist bei Tageslicht angenehmer und Zeit haben wir ja schließlich genug.
Den ersten Sonnenaufgang „unterwegs“ genossen wir bei der Morgenrunde mit den Fellnasen. Wir können es noch gar nicht so richtig glauben, nach der langen Zeit der Planung, nun endlich Rostock zu verlassen.
Gegen 10 Uhr legten wir ab. Die Ostsee begrüßte uns mit leichtem Wind aus Ost und strahlendem Sonnenschein. Einen schöneren Start konnten wir nicht erwischen. Unter Vorsegel und Fahrt zwischen. 5 und 6 Knoten, genossen wir den ersten Teil der Strecke. Nach und nach wurde es dann aber doch noch ungemütlich. Der Wind drehte auf Nord mit Böen bis 6 Bft. und einer ordentlichen Welle schräg von achtern. Das surfen auf den Wellen mit einfallenden Böen war nicht der schönste Abschnitt der Überfahrt, aber ein guter Einstieg nach längerer Segelabstinenz, um festzustellen, daß das Vertrauen ins Boot und in sich selbst über die Zeit nicht verloren gegangen ist. Für Sarah und unsere beiden Fellnasen war es eine kleine Belastungsprobe. Während dem fast 3 stündigen Ritt über die Wellen waren sie immer nur kurz in der Plicht. Die meiste Zeit jedoch unter Deck.
gegen 17 Uhr liefen wir, alle wohl auf, in Burgstaaken auf Fehmarn ein.
Nach ausgedehnten Spaziergängen und einem Schnitzel beim ansässigen Imbiss, ließen wir den Abend gemütlich an Bord ausklingen.
Samstag der 08. April – Fehmarn – Kiel
Burgstaaken hat für Segler und Motorbootfahrer eine gute Infrastruktur. Ein kleiner, aber gut ausgestatter Ausrüster, Segelmacher, Riggservice, Werft und weitere Gewerke lassen fast keine Wünsche offen. Die ersten Boote wurden gerade ins Wasser gekrant jedoch viele andere standen noch im Freilager oder in Hallen und warteten darauf, aus dem Winterschlaf geholt zu werden. Für uns ein kleiner Vorteil, denn Liegeplatzprobleme sind zu dieser Jahreszeit noch nicht zu spüren.
Liegeplatzgebühr für eine Nacht bei 11,50 Meter Bootslänge 10€. Inklusive Duschen/WC und Strom. Das war mal ein Schnäppchen.
Nach einem Guten Frühstück und der Morgenhunderunde ging es weiter. Raus in den Fehmarnsund bei angenehmen Wind aus Ost. Eine leichte Düngung vom Vortag war noch zu spüren, diese verflog aber hinter der Fehmarnsund-Brücke.
Bei strahlendem Sonnenschein und anfänglich noch leichtem Wind, schlief gegen 14:Uhr der Wind komplett ein und wir wurden gezwungen, den letzten Teil der Strecke nach Kiel zu motoren. Schön, dass an diesem Tage im Schießgebiet vor Todendorf kein Betrieb herrschte. So konnten wir uns den riesen Umweg um das Gebiet sparen und direkt den Kurs Richtung Kiel-Leuchturm halten.
Die Kielerförde begrüßte uns mit einem herrlichen Sonnenuntergang hinter dem Leuchturm. Wenn die Nacht beginnt, beginnt für uns die schönste Zeit auf dem Wasser.
Die Nacht verbrachten wir am Thiessenkai und liefen am nächsten Tag in die Hörn ein um ein paar Tage mit der Familie zu verbringen.
Am 15. April wurde es dann Zeit, Kiel zu verlassen und unser nächstes Ziel, die Schlei anzusteuern. Leider verließ uns auf halber Strecke der Wind, so dass wir unter Motor die letzten Meilen nach Olpenitz fuhren.
Wie schon im Video berichtet, hat Olpenitz uns nicht wirklich überzeugt. 20€ die Nacht , der Automat für die KeyCards der Duschhäuschen defekt und der Ort hat eine gewisse Sterilität.
Am nächsten Morgen nach dem Frühstück ging es weiter. Da Sarah demnächst für ein paar Tage nach Berlin musste, wollten wir die Zeit bis dahin in der Schlei genießen.
Kurz vor der Ansteuerung Schleimünde ein Rasseln aus dem Motorraum und ein sofortiger Stillstand des Motors. Kurzentschlossen ließen wir den Anker fallen und atmete erstmal durch. Ein weiterer Start des Motors war nicht möglich.
Der Wind stand gut und so entschieden wir, nach Kiel zurück zu segeln. Egal was mit dem Motor ist, dort hätten wir die wesentlich bessere Infrastruktur für nötige Reparaturen.
Am Abend viel der Anker dann in der Heikendorfer Bucht. In der Zwischenzeit war mein Vater schon tätig und hat für den nächsten Tag jemanden organisiert, der uns in die Kieler Hörn schleppt. So kam es, dass Ralf uns am nächsten Tag, noch vor der Mittagszeit, längseits nahm und uns sicher an unseren Liegeplatz brachte.
Erleichtert, dass wir gut wieder nach Kiel gekommen sind, aber den Kopf voller Ungewissheit über den Zustand des Motors ließen wir den Tag ausklingen.
Den nächsten Teil wird als Video geben. Hier der Link zu unserem YouTube- Kanal.
Wir freuen uns über jeden Abonenten
Allen ein schönes Wochenende !